Bluesgitarre

Da die Wurzeln modernen Musik im Blues liegen, ist für Gitarristen die Auseinandersetzung mit der "Bluesgitarre" elementar. Hier lernt man sämtliche Grundlagen der modernen E-Gitarre Phrasierung von Slides über Hammer Ons, Pull Offs, Bendings und Vibrato. Nachstehend ein paar Video-Beispiele wie sie im Blues-Gitarre-Kurs von Jörg Sieghart zu finden sein werden:

Blues-Rock E-Gitarre-Riff


Shuffle-Blues Gitarrensolo

Sologitarre Louisiana-Blues



Die Kunst der Bluesgitarre: Ein Leitfaden für Einsteiger und Fortgeschrittene

Die Bluesgitarre ist ein unverwechselbares Genre, das seit über einem Jahrhundert die Musiklandschaft prägt. Von den tiefen, melancholischen Tönen der frühen Delta-Blues-Spieler bis hin zu den elektrischen, verzerrten Klängen moderner Blues-Rock-Gitarristen hat das Blues-Spiel eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Doch trotz all dieser Veränderungen bleibt eines konstant: Der Blues auf der Gitarre ist eine Ausdrucksform, die die Emotionen der Musiker direkt mit dem Publikum verbindet. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Grundlagen der Bluesgitarre, wie man den typischen Blues-Sound erzeugt und welche Techniken du beherrschen solltest, um in diesem Genre erfolgreich zu sein.

 

Was macht den Sound der Bluesgitarre aus?

Der Blues zeichnet sich durch bestimmte musikalische Elemente aus, die sowohl die Struktur als auch die Klangfarben beeinflussen:

  • Die Blues-Skala: Die Blues-Skala ist die Grundlage für viele Blues-Riffs und -Licks. Sie basiert auf der Pentatonik, wird jedoch um die sogenannte „Blue Note“ erweitert – eine erhöhte oder verminderte Note, die dem Spiel einen charakteristischen „bluesigen“ Klang verleiht. Die Blues-Skala wird oft verwendet, um Emotionen wie Traurigkeit, Sehnsucht und Leidenschaft auszudrücken.

  • Bending und Vibrato: Zwei grundlegende Techniken, die den Ausdruck auf der Bluesgitarre intensivieren, sind das Bending (das Ziehen der Saiten, um den Ton zu verändern und zu erhöhen) und das Vibrato (das Erschüttern des Tones, um ihm mehr Leben zu verleihen). Mit diesen Techniken kannst du die Intonation und den emotionalen Ausdruck deines Spiels steigern.

  • Die 12-Takt-Blues-Struktur: Die traditionelle Blues-Komposition folgt meist der 12-Takt-Struktur, die auf den Akkorden I, IV und V basiert. Diese einfache, aber effektive Form ist die Grundlage für unzählige Blues-Stücke und lässt genügend Raum für Improvisation und Kreativität.

Wichtige Techniken für Bluesgitarristen

  1. Licks und Riffs
    Ein „Lick“ ist eine kurze Melodie oder Phrase, die oft wiederholt wird und ein markantes Element in Bluesstücken ist. Ein „Riff“ ist eine rhythmische und melodische Phrase, die oft als Hauptthema eines Songs dient. Einige der bekanntesten Blues-Gitarristen, wie B.B. King und Eric Clapton, sind für ihre ikonischen Licks bekannt. Das Erlernen klassischer Blues-Licks hilft dir nicht nur, deinen Stil zu verfeinern, sondern auch, die Techniken anderer berühmter Gitarristen zu verstehen.

  2. Slide-Gitarre
    Die Slide-Technik ist ein Markenzeichen vieler Blues-Stile. Dabei wird ein „Slide“ (oft ein Glas- oder Stahlrohr, auch "Bottleneck" genannt) auf den Saiten hin und her bewegt, was zu einem sehr glatten und beinahe gesanglichen Ton führt. Diese Technik der Slide-Gitarre ist besonders in der Delta-Blues-Tradition beliebt und verleiht dem Spiel einen einzigartigen Ausdruck.

  3. Fingerpicking vs. Plektrum
    Bluesgitarristen setzen sowohl Fingerpicking als auch das Plektrum ein, je nach Stil und gewünschtem Klang. Fingerpicking (also das Zupfen der Saiten mit den Fingern) sorgt für eine weichere, intimer klingende Spielweise, während das Plektrum oft für aggressivere, lautere Klänge sorgt. Beide Techniken haben ihren Platz im Blues und können abwechslungsreich eingesetzt werden.

  4. Ziehen und Bending der Saiten
    Bending ist eine der fundamentalsten Techniken im Blues. Dabei wird eine Saite nach oben oder unten gezogen, um den Ton zu verändern und eine Art „klagenden“ Effekt zu erzeugen. Die Fähigkeit, Saiten präzise zu benden und dabei den richtigen Ton zu treffen, ist entscheidend, um das Gefühl des Blues wirklich zu transportieren.

Wie man den richtigen Blues-Sound erzielt

Der Sound einer Bluesgitarre hängt nicht nur von der Technik, sondern auch von der Ausrüstung ab. Hier sind einige Tipps, wie du deinen Blues-Sound perfektionieren kannst:

  • Gitarrenwahl: Viele Blues-Gitarristen bevorzugen Gitarren mit einem warmen, runden Klang. Modelle wie die Fender Stratocaster, Gibson Les Paul oder eine klassische Hollowbody-Gitarre wie die Gibson ES-335 sind bei Bluesmusikern sehr beliebt. Diese Gitarren bieten eine gute Balance zwischen klaren Tönen und den nötigen „Schmutz“ für den Blues.

  • Verstärker und Effekte: Für den typischen Blues-Sound sind Röhrenverstärker (Tube-Amps) oft die beste Wahl, da sie einen warmen, organischen Klang bieten. Die Wahl der richtigen Verzerrung ist ebenfalls entscheidend – ein leichter Overdrive kann helfen, den Sound dreckig und lebendig zu machen, ohne zu übersteuern.

  • Verwendung von Wah und Tremolo: Effektpedale wie das Wah-Wah-Pedal oder Tremolo können dem Blues-Sound zusätzliche Tiefe und Ausdruck verleihen. Das Wah-Pedal, besonders in Verbindung mit Bending und Vibrato, wird oft verwendet, um ein schreiendes, singendes Solo zu erzeugen.

Berühmte Bluesgitarristen, die du kennen solltest

Wenn du dich intensiver mit der Bluesgitarre beschäftigen möchtest, solltest du dir die folgenden legendären Gitarristen anhören:

  • B.B. King – Mit seinem berühmten „Lucille“ und seinem einzigartigen Vibrato hat B.B. King den Blues auf der Gitarre revolutioniert.
  • Robert Johnson – Der Vater des Delta Blues, dessen Einflüsse auch heute noch spürbar sind. Viele seiner Songs, wie „Cross Road Blues“, sind Meisterwerke des Genres.
  • Eric Clapton – Clapton ist ein moderner Meister des Blues, der sowohl in klassischen Blues- als auch in Blues-Rock-Genres brilliert.
  • Stevie Ray Vaughan – Ein Texas-Blues-Gitarrist, der in den 80er Jahren die Blues-Szene prägte und mit seinem virtuosen Spiel und seiner energiegeladenen Performance weltberühmt wurde.

Fazit: Die Reise zum Blues-Gitarristen

Die Bluesgitarre ist eine Reise, die sowohl technisches Können als auch emotionale Ausdruckskraft erfordert. Es geht nicht nur um das Beherrschen der richtigen Akkorde und Skalen, sondern darum, deine eigene Stimme in der Musik zu finden. Mit Übung und Hingabe wirst du feststellen, dass die Bluesgitarre eine der erfüllendsten und ausdrucksstärksten Arten ist, Musik zu spielen. Egal, ob du die Grundlagen erlernst oder schon fortgeschritten bist, der Blues wird dir immer neue Wege eröffnen, dich musikalisch auszudrücken und deine Kreativität zu entfalten.

 

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